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September Dialogues

„September Dialogues“ ist eine neue Kooperation zwischen dem Kultur Netzwerk der Herrlichkeit Diersfordt Wesel e.V., dem Freundeskreis Kunst- und Kulturort Schloss Ringenberg e.V. und der Schlossanlage Diersfordt. September Dialogues wurde ermöglicht durch die Evangelische Kirchengemeinde An Issel und Rhein, auf deren Gebiet sowohl die Schlosskirche Diersfordt als auch Schloss Ringenberg liegen.
Die Konzertreihe zweier verschiedener Veranstalter, die jeweils für ihre Expertise in Alter Musik und Zeitgenössischer Musik bekannt sind, schafft Verbindungen und Brücken zwischen den beiden musikalischen Genres. Ein besonderes Merkmal ist in diesem Jahr die Vorstellung außergewöhnlicher Duos.
Mit der Diersfordter Schlosskirche und dem Ringenberger Rittersaal bieten die „September Dialogues“ zwei architektonisch und akustisch herausragende Veranstaltungsorte.

An jedem spätsommerlichen September Sonntag laden die September Dialogues“ zu einem hochkarätigen Konzert ein, welches jedes Mal um 15.00 Uhr stattfindet.
Sie, liebe Musikfreunde, werden ermuntert, in einem Ausflug landschaftliche Reize und künstlerische Ereignisse zu verbinden. Die Tageszeit macht allen Generationen die Teilnahme leicht und ermuntert darüber hinaus, die Veranstaltungen mit dem Rad aufzusuchen.

Wir freuen uns auf Sie!

Vier Zugaben beim Abschlusskonzert

Die acoustics-Reihe in der Diersfordter Schlosskapelle endet mit dem grandiosen Auftritt von Claire Antonini und Renaud Garcia-fons


WESEL (RP) Zu Beginn der Veranstaltung in der Schlosskapelle Diersfordt hatte Jochen Krause vom Kulturnetzwerk Diersfordt-Wesel eine gute Nachricht bereit. Die Reihe acoustics wird 2024 weitergehen.
Das Programm steht bereits, wie der Künstlerische Leiter Wilfried Schaus-Sahm bestätigte. Freunde anspruchsvoller Klänge sollten sich deshalb den September 2024 im Kalender markieren. Am 1., am 15. und am 29. September werden wieder international renommierte Künstler in Diersfordt erwartet.
Das Abschlusskonzert hat der Diersfordter Jazz-Reihe im wahrsten Sinne die Krone aufsetzte. „Ein unvergesslichen Nachmittag“ – so beurteilten Besucher die Veranstaltung. Es passte alles: Die 1780 im Stil des Spätbarock wiederaufgebaute Diersfordter Schlosskirche war beim letzten Konzert der diesjährigen acoustics-Trilogie der ideale Spielort für das französische Duo Claire Antonini und Renaud Garcia-fons, wie sich in der diesjährigen Konzertreihe durchgehend bestätigte. Vier Zugaben beim Abschlusskonzert der acoustics-Reihe waren ein
Ausrufezeichen.
„Farangi – vom Barock zum Orient“ hatten sie ihr Programm genannt. Farangi heißt im Persischen so viel wie „der Fremde, der von Westen“ kommt. Die musikalische Reise begann dann auch im Okzident mit Barock-Komponisten wie Johann Hieronymus Kapsberger und Jacques Champion de Chambonnières, führte dann aber mit kurdischen und persischen Melodien in den Orient. Garcia-Fons, ein gern gesehener Gast auf Schloss Diersfordt, der bereits beim Sommerton-Festival in der Kirche spielte, steuerte zudem eigene Kompositionen bei. Farangi umfasste so insgesamt 19 musikalische Miniaturen, die beim Auftritt jeweils zu kleinen Suiten zusammengebunden wurden.
Claire Antonini wurde vor allem durch die regelmäßige Zusammenarbeit mit den Countertenor Philippe Jaroussky bekannt. Sie kann auf intensive Studien in Alter Musik und traditioneller persischer Musik zurückgreifen und spielte in Diersfordt ein besonderes Instrument, die Theorbe. Wie Garcia-fons in seiner charmanten Moderation erläuterte, wurde diese Schalenhalslaute im 16. Jahrhunderts in Italien entwickelt.
Die Zuschauer erlebten beim einstündigen Auftritt des Duos eine völlig neue, elegante Fusion verschiedenster Musikstile verschiedenster Epochen und unterschiedlichster Provenienzen. Zwei Saiteninstrumente, die im Allgemeinen eher zur Begleitung dienen, entfalteten dabei im Zusammenspiel ungeahnte solistische Qualitäten.
Antonini beeindruckte mit ihrer feinsinnigen, zarten Spielweise. Garcia-fons, der weltweit als Erneuerer des Kontrabassspiels gilt, entlockte seinem Bass mit höchster Virtuosität unerwartete Klänge. Mal wurde er zum Perkussionsinstrument, mal klang er wie eine afrikanische Kora oder türkische Ney.
Ein zeitloser, überwältigender Saitenzauber, bei dem den Stücken immer neue Orchestrierungen gegeben wurden und der Ausdruck mal singend, mal rhythmusbetont, mal nachdenklich sein konnte.
Das Publikum in der bis auf den letzten Platz gefüllten Schlosskirche erklatschte zum beeindruckenden Abschluss der diesjährigen Konzertreihe mit stehenden Ovationen vier Zugaben.
(Thomas Hesse RP Wesel)

Musik von Isfar Sarabskis „Planeten“
Der junge Pianist trat bei der Acoustics-Reihe in der Diersfordter Shlosskapelle auf

Da steht er nach dem Ende seines Konzerts und mehreren erklatschten Zugaben. Isfar Sarabski, zart, schmal, mit zusammengeknoteten Haaren, ganz in Schwarz, fast schüchtern nimmt er den brandenden Applaus entgegen.
In der charmanten, kleinen und fast vollgefüllten Schlosskapelle in Diersfordt hatte das Jazz-Publikum wieder auf das gute Händchen von Programmmacher Wilfried Schaus-Sahm gesetzt. Der musikalische Perlensucher hatte diesmal auf jenen aserbaidschanischen Musiker gesetzt, der von vielen Jazzinteressierten als Newcomer der Stunde gefeiert wird. Und damit jemanden, der bis zum swingenden Schluss seine Zuhörer zu bannen wusste.
Nach Diersfordt ging es für den Künstler nach Wien weiter ins Konzerthaus, danach zum Auftritt in Berlin. Seine Welt sind eigentlich die Konzerthäuser in großen Städten.

Schaus-Sahm verwies in seinen Eröffnungsworten auch auf den Gewinn großer Musikpreise. Er hat ein Händchen dafür und die nötigen Kontakte, um interessante Musiker in den charmanten Auftrittsort in der niederrheinischen Provinz zu holen.
Sarabski, der teilweise im Trio mit dem Bassisten Makar Novikov und dem Schlagzeuger Sasha Mashin unterwegs ist, kam als Solist in die Schlosskapelle. Das war eine gute Gelegenheit für ihn, sich solistisch ganz frei und auf eigenem Level auszubreiten und in seiner musikalischen (Traum-) Welt voller stilistischer Anleihen zu entfalten. Viele Stücke entstammten dabei Sarabskis Debütalbum „Planet“. Mit eigenen Arrangements überzeugte der Musiker, ließ auch berühmte klassische Kompositionen wie „Schwanensee“ in seinen jazzpianistischen Stil ein-tauchen. Das gelang, mal rhythmisch mitreißend, mal verspielt charmant,
mal frei improvisierend.
Sarabskis Musikauffassung ist modern, ohne anstrengend zu sein, und sie ist stilistisch breit angelegt, wenn er beispielsweise moderne Jazzauf-fassungen mit Tradition verbindet, mal rockig vorantreibt, mal zart harmonische oder arabisch-folkloristische Zitate einfließen lässt. Das säuselt, das explodiert, das hämmert, das perlt – Sarabskis Universum reicht weit. Aufhorchen lassen zwischendurch Klänge, in denen die Folklore-Tradition seiner Heimat einfließt. Daraus entwickeln sich schnelle metrische Wechsel, dann wieder feine, mitsinghafte Melodien bis hin zu freien Jazzbearbeitungen.
Man meint, dass Sarabski fast schon spielend unterwegs ist auf der Brücke zwischen Orient und Okzident. Beim Zuhörer entstehen die passenden Bilder. Einfach schön. Der junge Pianist, Komponist und Arrangeur wirkt zudem live als ein sympathischer, zurückhaltender Musiker.
Keine Show, keine Allüren, einfach nur der Solist und sein Instrument.
Am Sonntag, 1. Oktober, 15 Uhr, folgt in der Schlosskirche Diersfordt das Duo der Theorbe-Spielerin Claire Antonini und des Kontrabassisten Renaud Garcia-Fons, gern gesehener Stammgast in Diersfordt. Die Musiker machen sich beim Programm „Farangi“ Kompositionen des Barocks und des Orients zu eigen.
(Rheinische Post Thomas Hesse)

Ein Ausschnitt der aberwitzigen Zugabe von Isfar Sarabskis Soloauftritt bei den acoustics-Konzerten in der Schlosskirche Diersfordt.

Konzertreihe acoustics: Anja Lechner am Cello und der Argentinier Pablo Márquez an der Gitarre begeisterten die Zuhörer in Diersfordt

Ein schöner Nachmittag mit Werken von Franz Schubert

Wesel. Die Schlosskirche in Diersfordt ist immer schon ein Ort gewesen, der nicht nur durch seine architektonische Schönheit herausragt, sondern auch wegen seiner äußerst guten Akustik als Konzert-Ort sehr beliebt ist. Hier werden auf kleinstem Raum Konzerte mit Künstlern von Weltrang gegeben, die diese Veranstaltungsstätte loben. Die Konzertreihe „acoustics“ hat sich

mittlerweile einen Namen gemacht. Das Kultur-Netzwerk Diersfordt-Wesel mit seinem Vorsitzenden Volker Pypetz, Vorstandsmitglied Jochen Krause und dem künstlerischen Leiter Wilfried Schaus-Sahm bemüht sich jedes Mal um Künstler, die stilistisch nicht unterschiedlicher sein können, egal ob Klassik, Tango-Stil oder pianistischer Zen-Funk.

Beim Auftaktkonzert der Reihe am Sonntagnachmittag in der Rokoko-Kirche gab es das Motto

„Franz Schuberts Nacht“ mit den ausgezeichneten Musikern Anja Lechner am Cello und ihrem Partner, dem Argentinier Pablo Márquez, an der Gitarre. Die beiden haben schon Konzerte in über 40 Ländern gegeben. Schuberts Musik allerdings muss man verstehen, denn seine Kompositionen können mitunter sehr tief beeindrucken. Das Publikum bekam einige Ausschnitte von seinen musikalischen Werken zu hören. Eigentlich hat der Wiener ein Jahr vor seinem Tod seinen Liederzyklus „Winterreise“ mit 24 Liedern für Singstimme und Klavier geschrieben. Beim Konzert war das ein wenig anders. Es wurde nicht gesungen und auch nicht auf dem Klavier gespielt. Die beiden Solisten präsentierten nur zwei davon, den „Leiermann“ und „die Nacht“.

Zudem gab es unter anderem auch „Die Nacht und Träume“, „Meeres-stille“ und die Fischerweisen zu hören. Das Duo überzeugte mit energiegeladenem Spiel, jedoch auch sehr feinsinnig. Das Cello spielte die Melodie, während sich die Gitarre mit immer wieder schönen Akkorden angliederte. Viele von Schuberts Liedern wurden zu seinen Lebzeiten in alternativen Versionen mit Gitarre veröffentlicht, bei manchen Stücken sogar noch vor dem Klavier. Mit den Liedbearbeitungen zeigten Anja Lechner und Pablo Márquez nicht nur, wie subtil und zugleich zeitgemäß Schuberts Kammermusik interpretiert werden kann, sondern auch wie facettenreich und lebendig seine Musik ist.

Ein I-Tüpfelchen war dann noch die „Sonate in a moll Arpeggio“, die drei ungleich lange Sätze enthielt.

Für das rund einstündige Konzert erhielt das Duo langanhaltenden Applaus. Und weil dem Publikum die Kombination Cello und Gitarre so gut gefiel, gab es noch zwei Zugaben mit einer argentinischen Weise und einem kleinen Walzer aus einem Heurigenlokal in Wien.
(Dieter Krüssmann NRZ Wesel)

Schuberts Klangwelt rein instrumental

Es war ein ausgezeichneter, höchst stimmungsvoller Einstieg in die „acoustics“-Reihe in der charmanten Schlosskappelle in Diersfordt. Der überschaubare Kirchenraum war fast ausverkauft an einem heißen Sonntagfrühnachmit-tag, was nicht selbstverständlich an einem solch sonnenverwöhnten Tag ist, an dem es die Menschen nach draußen zieht.

Wilfried Schaus-Sahm als Programmmacher und Volker Pypetz sowie Jochen Krause vom Kultur-Netzwerk der Herrlichkeit Diersfordt konnten zufrieden sein mit dem Start der dritten Staffel der acoustics-Konzertreihe, die diesmal drei Veranstaltungen umfasst. Drei Zugaben forderten die begeisterten Zuhörer von Anja Lechner (Cello) und Pablo Márquez (Gitarre), darunter sozusagen zur „Abkühlung“ eine kurzgehaltene „Winterreise“.

Klangliche Experimente und Überraschungen sind bei den Diersfordter Konzerten immer zu erwarten, und die Zuhörer wurden diesmal nicht enttäuscht. Denn das Duo zelebrierte in seinem Programm „Die Nacht“ in überzeugender Kombination von Cello und Gitarre Schubert-lieder voller instrumentaler Spannung und ohne Gesang. Schon die Idee dazu verdient Beifall.

Nebenbei: die beiden Musiker lobten dabei die Akustik der Schlosskirche, die – ebenfalls lobenswert die Evangelische Kirchengemeinde An Issel und Rhein zur Verfügung gestellt hatte. Der stimmige Bau besticht in der Tat, akustisch und verhilft den Konzerten zum Klang-erlebnis. Dazu kommt die Architektur der Rokoko-Kirche, ein auch optisch einzigartiger Raum für ungewöhnliche, manchmal ebenfalls einzigartige Musik. Die Kombination Cello und Gitarre passte an diese Stelle, aus nächster Nähe ließ sich die Virtuosität der Künstler beobachten und auf die Finger schauen, die über die Saiten flogen. Durchaus spannend war das.

Als Duo bewiesen Anja Lechner und Pablo Márquez, wie phänomenal gut sie aufeinander eingespielt sind und bis in die feinste Melodieführung in den acht dargebotenen Stücken harmonierten. Ihr Gesamtausdruck war so nicht nur kompakt, er ließ auch Raum für unterschiedlichste Stimmungslagen, die die Zuhörer in eine facettenreiche musikalische Welt eintauchen ließen.

Dazu kamen die solistischen Ausflüge auf den beiden eigenständigen Instrumenten, lebendig, charmant, manchmal aufregend, die immer wieder zum ausdrucksvollen Gesamtbild hin- und zurückfanden.

Wilfried Schaus-Sahm hat jedenfalls erneut sein gutes Händchen bei der Interpretenauswahl bewiesen – und auch, dass er immer für eine Überraschung gut ist. Auch in Zeiten in der Phase nach der letztjährigen Muziekbiennale Niederrhein, an die sich die acoustics-Reihe andocken und größere Breitenwirkung erzielen konnte. Nun geht es weiter im Veranstaltungs-Alleingang in der Schlosskapelle, die Konzertreihe „acoustics“ soll weiter vorangehen mit ungewöhnlichen Programmen und Inbegriff außergewöhnlicher Kulturerlebnisse sein. Das gelang sehr gut.

Dabei gilt: Auch die dritte Staffel verfolgt das Konzept, weltweit gefeierte Musiker des Jazzes und anderer Stilrichtungen im intimen Rahmen der Diersfordter Schlosskirche zu präsentieren und darauf zu vertrauen, dass auch und gerade ungewohnte Töne das Gehör eines begeisterungsfähigen Publikums finden. Zum Auftakt wurde der Weg erfolgreich beschritten.
(Thomas Hesse RP Wesel)

Umjubelter Abschluss der Acoustics-Reihe mit Martin Taylor und Ulf Wakenius

Zwei berühmte, langjährige Freunde waren am Sonntag in der Diersfordter Schlosskirche zu Besuch, ein musikalisches Pärchen, das sich gesucht und gefunden hat. Hier der von der Queen geehrte Engländer im blauen, maßgeschneiderten Zwirn und perfekt gebundener gelber Krawatte, Gentleman par excellence, dort der Schwede mit der unvermeidlichen Baseballkappe und den weißen Turnschuhen, der eher den Rocker gibt.
Sie boten, was man erhoffen durfte: Virtuosentum, sensibel abgestimmte Zartheit oder Härte bei der Intonation, souveräner Umgang mit dynamischen Feinheiten, mitreißende Rhythmen, eine beinahe telepathische Interaktion, bei der jeder der beiden auf die musikalische Finte des Partners schon die entsprechende Antwort vorausahnte.
Durch die vielfältig in ihre Soli eingestreuten Zitate aus der Geschichte der Popularmusik gab es dazu eine Art Publikumsratespiel nach dem Motto „Erkennen Sie die Melodie?“. Das Programm enthielt Klassiker des American Songbook, eine herrliche Version von Stevie Wonders „Isn´t she lovely?“, auch Henry Mancinis Filmmusik zu „Breakfast At Tiffany’s“, wobei Taylor in seiner Anmoderation noch einmal den Zauber einer Audrey Hepburn heraufbeschwor. Das Duo verneigte sich vor dem gemeinsamen Gitarrenidol Barney Kessel, und stimmte mit „Just Once“ eine Hommage an den vor ein paar Jahren verstorbenen Soulsänger James Ingram an. Bei den Eigenkompositionen ließ Wakenius seine lebenslange Liebe zur brasilianischen Musik durchscheinen. Taylor zelebrierte „True“, eine sanfte, friedvolle Komposition, die er als Lied für den Country Star Dolly Parton geschrieben hatte. Ein Höhepunkt des Programms.

In ihrer humorvollen, herzerfrischenden Moderation konnten die weitgereisten Musiker aus dem Erfahrungsschatz ihrer weltweiten Tourneen schöpfen und Erinnerungen an ihre Begegnungen mit den Großen des Jazz wachrufen. Auch mit selbstironischen Kommentaren über das eigene Alter wurde nicht gespart. „Damals waren wir in den Bands die Youngster, jetzt sind wir selbst die Oldies.“

Wakenius, der auch an Mclaughlin geschulte Jazzrocker, nutzte ab und an experimentell alle klanglichen Möglichkeiten, Taylor zog die Zuhörer mit dem unvergleichlich runden und warmen Klang seiner Gitarre in den Bann. Als Wakenius sein Instrument als Perkussionskörper einsetzte und dabei Drumsoli von Buddy Rich und Ringo Star fingierte, hielt es auch Taylor nicht mehr auf dem Stuhl und er imitierte mit ein paar kurzen Schritten die Stepdance-Künste eines Fred Astaire oder Sammy Davis.

Nach mehr als anderthalb Stunden endete eine unvergessliche Live-Show zweier Legenden, die ein einzigartiges Erbe im europäischen Jazz mitbrachten, das auch aus jahrelangen Tourneen und Aufnahmen mit Stephane Grappelli und Oscar Peterson stammte. Das Publikum, das sich von Taylor und Wakenius sogar zum gemeinsamen Fingerschnippen oder zur lautlichen Imitation einer Dampflock animieren ließ, dankte mit frenetischem Applaus und den bei acoustics-Konzerten inzwischen beinahe obligatorisch stehenden Ovationen. Im persönlichen Gespräch betonte Taylor nach dem Auftritt, dass gerade intime Spielorte wie die Diersfordter Schlosskirche für ihre Art der Musik wie geschaffen seien, denn die Performance lebe von der Interaktion mit dem Publikum.

An einem samtenen, sonnigen Oktobersonntag passte so zum Abschluss der diesjährigen accoustics-Reihe einfach alles. Zwei glückliche Musiker stiegen ins Taxi, um rechtzeitig das Flugzeug zum nächsten Gig in Manchester zu erreichen und eine beseelte Zuhörerschar verließ die kleine Kirche mit der Gewissheit, dass dieser Nachmittag noch lange nachklingen wird.

Stehende Ovationen für Asja Valcic und Klaus Paier. Akkordeon und Cello verbinden die Welt der Musik.

Klaus Paier am Akkordeon und Asja Valcic am Cello begeisterten die Besucher im Schloss Diersfordt.Beim zweiten Acoustic-Konzert in der Schlosskirche Diersfordt spielten mit Klaus Paier und Asja Valcic zwei wahre Meister ihres Faches.
Einen Leckerbissen in Sachen musikalischer Herausforderung gab es am Sonntag in der Schlosskirche Diersfordt. Mit dem Akkordeonisten Klaus Paier und der Cellistin Asja Valcic kamen zwei wahre Meister ihres Fachs nach Wesel. Es war das zweite Acoustic-Konzert, das im Rahmen der Muziekbiennale 2022 an diesem Ort stattfand. Schon mehrfach erwies sich die Schlosskirche als hervorragender Spielort für kleinere Ensembles oder Solisten. Das Konzert mit dem Züricher Pianisten Nik Bärtsch hatte dies schon gezeigt. Dieses Mal waren wieder zwei Interpreten von Weltruf gekommen, um einem interessierten Publikum ihre Art von Musik zu präsentieren.
Die beiden Musiker verbindet ein exzellenter Ruf in der internationalen Musikszene. Klaus Paier studierte am Konservatorium in Klagenfurt Akkordeon und hat sich dem Jazz und Komponieren gewidmet. Mitgebracht hatte er sein eigens für ihn konstruiertes Akkordeon und ein Bandoneon. Seine Partnerin Asja Valcic spielte Cello und stammt aus Zagreb, studierte in Moskau und an der Hochschule für Musik in Detmold

Mit betörender Leichtigkeit

Die beiden Instrumentalisten haben im In- und Ausland große Erfolge verzeichnen können, wie das rund 80-minütige Programm bewies. Sie bewegten sich stilistisch mit einer betörenden Leichtigkeit zwischen Jazz, Tango, Balladen, Melodien aus dem Balkan, der Weltmusik und auch ab und zu mit etwas Groovigem. Mal erklangen ihre Darbietungen sehr explosiv, mal leise, aber auch manchmal sehr diszipliniert. Die Titel, die dem Publikum angesagt wurden, waren hierzulande nicht bekannt, da es sich immer um Eigenkompositionen der beiden Künstler handelte. Immer wieder zeigten die beiden, wie zeitlos und grenzüberschreitend es sich mit Jazz als Basis musizieren lässt. Die Cellistin ist eigentlich mit der Kammermusik groß geworden, hat sich aber mittlerweile der modernen Jazz-Art zugewandt. Zum Auftakt gab es gleich eine sehr schwungvolle Tango-Hymne. Auch eine gemeinsame Komposition neben vielen anderen hoch interessanten Stücken stellten die beiden vor.

(Dieter Krüssmann, NRZ Wesel)

Am 9. Oktober gibt es ein drittes Konzert in der Reihe. Um 15 Uhr spielen in der Schlosskirche zum Abschluss zwei der größten Jazz-Gitarristen, der Brite Martin Taylor und der Schwede Ulf Wakenius.

Nik Bärtsch bescherte den acoustics-Konzerten in der Schlosskirche Diersfordt-Wesel einen vielversprechenden Auftakt. Muziekbiennale Niederrhein – Ungewöhnliche Klänge in Wesel-Diersfordt

Die Konzertreihe „Acoustics“ vom Kulturnetzwerk Diersfordt Wesel hat am Wochenende begonnen. Das Format ist Teil der Muziek Biennale Niederrhein.

Die schöne kleine Schlosskirche im Weseler Ortsteil Diersfordt ist gerade für leise Klänge ein idealer Aufführungsort. Im Rahmen der Konzertreihe „Acoustics“ ist hier jetzt das erste von drei außergewöhnlichen Konzerten gespielt worden. Mit dieser vom Land NRW geförderten Trilogie trägt der Veranstalter – das Kulturnetzwerk Diersfordt Wesel – zur Muziek Biennale Niederrhein bei.

Musik inspiriert vom Zen-Buddhismus

Erster Gast war am Sonntag der bekannte Schweizer Pianist Nik Bärtsch. Der 1971 in Zürich geborene und hier auch lebende Künstler erinnert an einen Mönch, dessen Musik eine Verbindung zum Zen-Buddhismus ebenso wie zur Kampfsportart Aikado hat. Seine Musik bringt Bewegung ins Spiel, vorwiegend aber auch Körperbeherrschung. Und deshalb ist es nicht verwunderlich, dass Musik für ihn eine tiefere Bedeutung hat. Nicht immer ist diese Art von Jazz, Funk und Contemporary Composition zu durchschauen. Wie man als Pianist dennoch Spannung erzeugen kann und gleichzeitig die Hörer zum genauen Hinhören zieht, weiß Nik Bärtsch genau. Über eine Stunde zeigte er eine ganz besondere Spieltechnik auf dem Flügel. Mit der rechten Hand spielte er eine Melodie, während die linke Hand über die Tastatur auf die Flügel-Saiten griff. Dadurch kamen die verschiedensten Klangformen zum Vorschein. Seine Fingerfertigkeit war einfach grandios. Manchmal bekam man sogar den Eindruck, gleich mehrere Musiker zu hören – beispielsweise ein zweites Klavier untermalt mit einem japanischen Saiteninstrument oder dem Klopfen einer Trommel.

Ein unvergessliches Musik-Erlebnis

Der Schweizer ist von der japanischen Zen-Kultur fasziniert. Mit seiner eigenen Handschrift ging es von Funk und Jazz über die neue Klassik bis hin zur japanischen Ritualmusik. Bärtsch entfaltet seine polymetrischen Stücke, die oftmals als Zen Funk beschrieben werden, mit großem Sinn für die Feinheiten des Anschlags. Diese Solo-Arbeit hat sich erst in den letzten Jahren entwickelt. Mit seiner Musik hat er schon Menschen in Teheran, Kairo, Alexandria, Kalkutta und Delhi begeistern können. Und nun auch in der Diersfordter Schlosskirche. Die Premiere ist geglückt. Für die Zuhörer war es jedenfalls ein unvergessliches und außergewöhnliches Musik-Erlebnis. (Dieter Krüssmann. NRZ. )

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Wenn Jazz in Diersfordt zu fließen beginnt

Konzentration auf das Wesentliche, Auftritt ohne Gehabe: Der Schweizer Pianist Nik Bärtsch überzeugte bei seinem Auftritt in der Diersfordter Schlosskirche mit purem Piano-Jazz. Ein Erlebnis.

Er ist nicht nur ein glänzender Pianist, er ist der Meister des Minimalismus, des Sich-Auf-Das-Wesentliche-Reduzierens, er ist der Jazzer, der keine Pose braucht, kein genialisches Gehabe kennt und durch sich und sein Spiel wirkt. Es war in der Tat ein einzigartiges Konzert in der Schlosskirche zu Diersfordt und ein Auftakt für die neue acoustics-Reihe, der auf besondere Art aufhorchen ließ. Es war ein intensives Erlebnis, und mächtiger Beifall rauschte auf, als sich der Schweizer Nik Bärtsch am Ende des rund einstündigen und zwei-stückigen Konzerts erhob und sich knapp verbeugte.
Ganz in Schwarz und mit schwarzgeränderter Brille auf dem kahlgeschorenen Kopf und in eigens für ihn zugeschnittener schwarzer Kleidung – gute, praktische, robuste und kompatible Kleidung – stand er da vor dem schwarzen Piano, nahm lächelnd die Ovationen entgegen. Dann ein paar schnelle Schritte durch den kleinen Kirchenraum und er und sein Publikum sahen sich an der kleinen Verkaufsecke für CD’s und Literatur wieder. Der Andrang war groß beim Diersfordter Konzert im Rahmen der Muziekbiennale 2022 am Niederrhein. Kein Wunder, der Zen-Buddhist aus Zürich hatte zuvor mit Experimentierlust seine Art Musik mit einer Art von Minimalismus und Reduktion vorangebracht, die fesselt.

Seine meditative Interpretationsart passt dazu. Einfach so spielt er, experimentiert aus dem Moment, setzt harte Rhythmen und verspielte Läufe zusammen, kombiniert versinkende Töne mit aufblitzenden, wiederkehrenden Themen. Nik Bärtsch wird eins mit seinem Piano, und man fragt sich, wie er das macht, dieses In-den-Bann-Ziehen der Zuhörer. Können und Experimentierlust, Purismus und satte Klangwelt verbinden sich. Minimal Music, Solospiel fast klassisch, Kammermusik und viel Groove bilden bei Bärtsch eine stilistische Freiheit voller Überraschungen – und das am liebsten im unerwarteten Moment. Die Idee der Komposition, die Interpretation und die Improvisation bilden ein großes Ganzes. Dazu gehört auch die einzigartige Verbindung von Groove und etwas Rituellem. Das Konzert als Ritual, beeindruckend.

Manchmal heißt es, es geht bei Bärtsch um Zen-Funk. Am Etikett ist etwas dran, aber die Welt seiner Improvisationslust und die Methode des Weglassens und Konzentrierens bedeutet mehr. Sie heißt auch loszulassen und in seinen Klangwelten etwas Unfassbares einzuweben – ohne abgehoben zu sein. Der Spielort, der kleine klare Raum der Schlosskirche Diersfordt, passte hervorragend dazu. Die Programmmacher um Wilfried Schaus-Sahm haben wieder ihr gutes Händchen gezeigt, besondere Musiker ins charmante Kirchlein zu holen. Nicht jeder in Wesel und Umgebung weiß davon, dabei sind die Diersfordter Konzerte eine Besonderheit.
(Thomas Hesse. Rheinische Post)


Glanzvoller Abschluss in der Schlosskirche. Ferenc Snétberger begeisterte beim letzten Konzert der Reihe „acoustics“.

In der Diersfordter Schlosskirche erlebte die vom künstlerischen Leiter Wilfried Schaus-Sahm aus der Taufe gehobene acoustics-Konzertreihe einen fulminanten Höhepunkt und Abschluss. Der ungarische Jazzgitarrist Ferenc Snétberger spielte einen Querschnitt aus seinen bisherigen Programmen. Großartige Musiker vom Rang auf diesem Instrument gibt es viele, aber nur die allerwenigsten erreichen wie er ein Niveau, welches dem Prädikat Weltrang vollständig gerecht wird. Er hat zunächst das klassische Gitarrenspiel gelernt, später am Jazzkonservatorium in Budapest studiert. Nur eine Handvoll Kompositionen des 62-jährigen sind vollständig niedergeschrieben, von den meisten existieren nur einige Notenfetzen, oft nur ein Titel oder flüchtige Skizzen von Melodien, um die herum er im Konzert ad-hoc seine Improvisationen zaubert. Dadurch haben seine Stücke einen gewissen Wiedererkennungswert, klingen vertraut und sind doch bei jedem Auftritt immer wieder anders. Das eine Werk ist mehr von erzählerischem Charakter, sparsam auch in der Begleitung. Andere wiederum melodiös singend und von üppigen Akkorden begleitet. Melancholisches wechselt mit Überschwang, flinke Skalen mit wuchtigem Akkordspiel. Mal klingt es brasilianisch und mal á la Zigane, wie in seiner Heimat. Auch kam seine klassische Ausbildung zum Tragen. An der von ihm in Ungarn gegründeten internationalen Musikschule wird sogar „Bachimprovisation“ als Fach gelehrt und so erklang eine wunderbare ruhige Improvisation im Stile des großen Barockmeisters. Als er nach einer guten Stunde die Gitarre aus der Hand legte, forderte das Publikum lautstark durch rhythmisches Applaudieren eine Zugabe. Snétberger intonierte dazu ein ungarisches Volkslied aus einer Sammlung von Béla Bartok. Die Besucher – einige waren sogar aus der Schweiz und den Niederlanden angereist- waren schlicht begeistert. Für Wilfried Schaus-Sahm war die Reihe ein voller Erfolg. Drei außergewöhnliche Künstler an einem außergewöhnlichen Ort. „Im April hatten wir die Daten und Namen zu den Konzerten veröffentlicht und bereits Ende Mai waren sämtliche Karten vergriffen.“ Wie ist das Verhältnis von Kosten zu Einnahmen über die Tickets? „Die Kosten werden durch die Ticketverkäufe nicht ganz gedeckt.“ so Schaus-Sahm. „Wir sind auf Sponsoren angewiesen. Dieses dritte Konzert wurde gesponsert durch die „Fasselt Stiftung“. Darüber hinaus hat uns die Kirchengemeinde die Schlosskirche für die Konzerte kostenlos zur Verfügung gestellt.“ Die Reihe wird nächstes Jahr fortgesetzt. (Stefan Wille, NRZ / RP)


Stehende Ovationen für Jasper van‘t Hof

„Ich war noch nie in Wesel!“, begann Jasper van´t Hof schuldbewusst die charmante Moderation seines seit Monaten ausverkauften acoustics-Konzertes in der Schlosskirche Diersfordt und schwärmte dann von der Landschaft des Niederrheins. Auch der wundervolle Steinway hatte es ihm angetan – in das Instrument hatte er sich schon beim Soundcheck verliebt. Es folgte ein kraftvolles, ungezügeltes und kompromissloses Konzert, das eindrucksvoll unter Beweis stellte, dass der inzwischen 72 jährige seine Musik mit jeder Faser lebt und nicht gewillt zu sein scheint, sich auf den Lorbeeren seiner inzwischen mehr als 50 jährigen Karriere auszuruhen.

Seine Kompositionen spannten von nervös schwirrenden Stimmungen über Leichtfüßiges bis hin zum donnernden Pathos ein breites Spektrum und auch sein augenzwinkernder Humor blitze immer wieder auf. Auf zarte, perlende Läufe folgten nicht selten mächtige Bässe, die in ihrer urtümlichen Gewalt die Kirche vibrieren ließen und bei denen man beinahe Sorge um den zuvor so gelobten „wundervollen Steinway“ haben konnte. Zum Standardrepertoire seiner Solokonzerte gehört inzwischen das grüblerische „The Quiet American“, eine Komposition, die unter dem Eindruck eines Romans von Graham Greene geschrieben wurde. Seinem verstorbenen Freund und musikalischen Weggefährten Charlie Mariano widmete van’t Hof einen Blues und mit „No Money, No Tolerance“ zollte er auch der aus Benin stammenden großen Sängerin Angelique Kidjo Tribut, die er einst als Leadsängerin für sein Bandprojekt Pili Pili entdeckt hatte. Als die linke Hand zum Schluss dieses intensiven und fesselnden Nachmittags beim Klassiker „Zaire“ ein packendes ostinates Motiv immer machtvoller nach vorne trieb, glaubte man dann tatsächlich, statt eines holländischen Pianisten einen afrikanischen Kongaspieler in der Kirche zu hören.

Das Publikum erhob sich und feierte einen grossen Musiker, der als nachdenkliche Zugabe mit Blick auf die aktuelle Weltlage noch das beeindruckende „Peace“ von Horace Silver spielte.

Mit seiner sympathischen Ehefrau und Hund „Donna“ ging es dann zurück ins ländliche Zwolle, bevor seine diesjährige große Tournée weitergeht.


Charlotte Quik unterstützt Kultur Netzwerk Diersfordt Wesel

(v.l.) Jochen Krause (Kultur Netzwerk Diersfordt Wesel), Charlotte Quik MdL, Volker Pypetz (Kultur Netzwerk Diersfordt Wesel) und der Künstlerische Leiter Wilfried Schaus-Sahm. (Foto: Venohr)

Liebe Musikfreundin, lieber Musikfreund, wir freuen uns sehr, dass die Weseler Landtagsabgeordnete Charlotte Quik (CDU) den acoustics-Konzerten für die Zukunft Unterstützung in Aussicht gestellt hat. Hier die Pressemeldung.

„Sieben Jahre lang hat das „Sommerton Festival“ auf dem Schlossgelände in Diersfordt Musiker von internationalem Rang an den Niederrhein gebracht und zuletzt Besucher aus sieben europäischen Ländern angezogen. „Ich freue mich, dass nach dem Aus des Sommerton-Festivals nun in diesem Herbst eine neue Konzertreihe durchgeführt wird, die an das erfolgreiche musikalische Konzept anknüpft und viel Potential für die Zukunft hat. Das Kultur Netzwerk Dierstfordt Wesel leistet eine wichtige ehrenamtliche Arbeit im Sinne der Kultur in der Region, in dem die Mitglieder die acoustics- Konzertreihe auf die Beine stellen“, erklärt die Landtagsabgeordnete Charlotte Quik. „Ich unterstütze das Kultur Netzwerk Diersfordt Wesel gern und bin begeistert, dass das erste Konzert von Vincent Peirani, das bereits stattgefunden hat, ausverkauft war und die Karten für die zwei noch bevorstehenden Konzerte auch schon vergriffen sind.“
Die Konzertreihe, für die Charlotte Quik die Schirmherrschaft übernommen hat, ist in diesem Jahr finanziell gesichert. Im kommenden Jahr ist eine Landesförderung durch die Teilnahme an der Muziekbiennale möglich. Für die langfristige Arbeit sucht der Verein noch Förderungen. „Dabei“, so Charlotte Quik, „werde ich der Bitte des Vereines gerne nachkommen und mich für die ehrenamtliche Arbeit und Kultur einsetzen.“
Die Veranstaltungsreihe findet in der beeindruckenden Atmosphäre der Schlosskirche in Diersfordt statt – zunächst unter dem Motto „the art of solo“. Mit Vincent Peirani hat bereits der erste von drei international renommierten Künstlern sein Können als Akkordeon-Virtuose präsentiert. Die Besucher dürfen sich auf die Pianoimprovisationen der Jazzlegende Jasper van ́t Hof (13. Oktober, 15 Uhr) und die Gitarrenpoesie von Ferenc Snétberger (10. November, 15 Uhr) freuen. Die Konzerte sind bereits ausverkauft.“


Musikalische Mélange in der Schlosskirche Diersfordt

Vincent Peiran, neuer Shooting-Star der Jazz-Szene, startete am Sonntag die dreiteilige Konzertserie „acoustics!“ in der Schlosskirche Diersfordt.

Ist das Akkordeon und die Musik, die auf ihm gespielt wird, nur für alte Menschen? Mitnichten, wenn der richtige Künstler sich dieses Instrumentes annimmt. Vincent Peirani, 1980 in Nizza geboren, heißt der neue Shooting-Star der Jazz-Szene und der ungekrönte Meister auf dem Knopf-Akkordeon. Am Sonntag startete mit ihm die dreiteilige Konzertserie „acoustics!“ in der Schlosskirche Diersfordt.

Musikstil ist unverwechselbar
Sein Musikstil, der ihn so unverwechselbar macht, ist zu vielfältig, um einfach nur „Jazz“ genannt zu werden. Schließlich schlägt seine klassische Ausbildung am Nationalkonservatorium in Nizza zusammen mit seinem Interesse für alte Musik immer wieder durch. So verschmelzen bei Peirani Jazz, Weltmusik, Chanson, Pop und Klassik zu einer wunderbaren Mélange, aus der heraus er seine Kompositionen geradezu extrahiert.
Seine Musik ist spielerisch, experimentell, bisweilen minimal, aber immer mit größtmöglichem Ausdruck. Und so ist von flüsterleise bis fortissimo, von romantisch bis zu rockigen Rhythmen alles dabei. Auf die Frage, wie viel von seiner Musik als Noten tatsächlich niedergeschrieben und wie viel während des Auftritts improvisiert ist, antwortet er, dass zwar der größte Teil ad-hoc erdacht sei, aber doch innerhalb eines Stückes von Auftritt zu Auftritt ähnlich sei.
Peiranis unglaublicher Erfindungsreichtum und die atemberaubende Virtuosität ermöglichen ihm schier unbegrenzte Möglichkeiten des Ausdrucks von Melancholie bis Überschwang. So ließ Peirani gleich im ersten Stück erkennen, warum er längst kein Geheimtipp mehr ist, sondern zu den großen des Genres gehört: ein mehrteiliges chansonartiges Werk, mit verträumten, langgezogenen Akkorden beginnend, im Mittelteil düster und stark rhythmisiert, mehr Schlagzeug als Akkordeon, bevor der wiederholte Anfang das Stück versöhnlich ausklingen lässt.

Ganz Paris ist mein Atelier
Nach eigener Aussage ist ganz Paris sein Atelier, aus dem er täglich aufs Neue seine Inspirationen holt – und in so manchen seiner Kompositionen ist das nicht zu überhören. Man fühlt sich unwillkürlich in typische Pariser Straßenszenen versetzt und hat den einen oder anderen französischen Film vor Augen. Ebenso vermochte der gut aufgelegte und fast durchgängig mit geschlossenen Augen spielende Akkordeonist auch das Publikum zu begeistern.
Zunächst noch zurückhaltend, so sah man von Stück zu Stück mehr wippende Füße. Und mit dem langen Schlussapplaus machten die Zuschauer klar, dass sie noch durchaus noch mehr wollten. So bekamen sie noch zwei Zugaben. NRZ/Wesel Foto: Gerd Hermann / FUNKE Foto Services

Was für ein Auftakt!

Es stimmte alles bei der Premiere der acoustics-Konzerte. Die Deutsche Bahn brachte einen entspannten Vincent Peirani pünktlich von St. Wedel nach Duisburg. Ein wenig ausruhen, etwas (vegetarisch) essen und dann zum Soundcheck. Bei strahlendem Sonnenschein wartete das Publikum vor der Schlosskirche auf den Einlass, während Peirani sich in der Kapelle einspielte und mit der wunderbaren Akustik des Raumes anfreundete.
Das Konzert endet schließlich mit Ovationen und zwei umjubelten Zugaben. Ein erschöpfter, aber sichtlich zufriedener Peirani wurde sofort nach seinem Auftritt wieder zum Duisburger Hauptbahnhof gebracht, wo der „Thalys“ wartete, um ihn zurück in seine Heimatstadt Paris zu bringen.

Ein Tag wie aus dem Bilderbuch, der ein beseeltes Publikum und auch ein glückliches acoustics-Team zurück liess.

(Fotos: Oguzhan Yoldas)

Wo man der Musik ganz, ganz nahe kommt

Foto: Bieten eine neue Konzertreihe in der Schlosskirche zu Diersfordt an: v.li. Volker Pypetz und Jochen Krause vom Kultur Netzwerk Diersfordt und der Künstlerische Leiter, Wilfried Schaus-Sahm. (Foto: wasch)

von Heike Waldor-Schäfer (NRZ-Niederrhein, 26.07.2019)

Eine kleine Konzertreihe knüpft an das Sommerton-Festival an: Internationale Größen der Jazz- und Musikszene kommen in die Schlosskirche.
Es ist gut zu wissen, dass Musik einfach nicht aufgibt. Dass sie immer wieder Leidenschaftliche findet, Begeisterte – und neue Formate. Wenn dann der Ort, an dem die Leidenschaftlichen andere Leidenschaftliche erreichen, ein besonderer ist – schön für das Auge, das Ohr und die Seele – dann passt eigentlich alles.
Und dann sitzen Sie wohl möglich in einer dieser himmelblauen hölzernen Bänke mit den farbkräftigen, pinken Sitzkissen des altehrwürdigen, kleinen und knuffigen Rokoko-Kirchleins von Schloss Diersfordt – und genießen „the spirit of the place“, die Magie des Ortes.
„acoustics“ nennt sich die neue, kleine Konzertreihe in der Schlosskirche Diersfordt. Das Kultur Netzwerk Diersfordt hat das Kirchlein immer wieder bespielen dürfen – das passt denn auch wunderbar in die Tradition des Vereins, der internationale Künstler an außergewöhnlichen Orten präsentieren und den internationalen Austausch von Kunst und Kultur fördern möchte.

Klein, fein, ganz nah

Nun kommt etwas Neues hinzu – das eigentlich gar nicht so neu ist – weil der, der die künstlerischen Fäden in Händen hält, ein Altbekannter ist: Wilfried Schaus-Sahm. Vor vielen Jahren der Mann der Duisburger Traumzeit, dann der Mitbegründer des Sommerton Festivals (erst in Marienthal, dann auf dem Schlossgelände Diersfordt). Und nach dem Aus des Sommerton-Festivals nun eben „acoustics“, klein und besonders. Drei Termine, drei – wie könnte es anders sein – bemerkenswerte und außergewöhnliche Künstler.
„Acoustics“ knüpft ans Sommerton an – die Schlosskirche wurde ja im Rahmen des Festivals immer und erfolgreich bespielt. Und doch ist die neue Konzertreihe ein bisschen anders, feiner, kleiner, intimer.
„Wir wollen kein kleines Sommertönchen machen“, beteuert Wilfried Schaus-Sahm. „Es ist ein neuer Start mit anderen Ideen und Voraussetzungen. Was bleibt ist die Qualität der Künstler.“
Was auch bedeutet, dass es keine massengefällige Musik sein muss, die serviert wird – „ keine Helene Fischer, kein Mainstream“. Und doch sind es „Weltstars“, die aufs platte Land kommen, sagt Schaus-Sahm.

„Absolute Größen der internationalen Jazz-und Musikszene“

Ohne Sponsoren geht das alles gar nicht – auch eine dreiteilige Konzertreihe nicht – und so darf man sich die Liste der Förderer, die im Programmheftchen aufgelistet sind, denn auch gerne durchlesen – und wie es ausschaut, wird es im nächsten Jahr wohl die zweiten „acoustics“ geben.
„Wir erhalten telefonisch und per Mail viel Rückenwind, weil sich ehemalige Besucher des Sommerton-Festivals sehr erfreut zeigen, dass es nun in anderer Form mit international renommierten Künstlern
weitergeht.“, so Schaus-Sahm.

Ferenc Snétberger – ein außergewöhnlicher Musiker und Mensch

Wir freuen uns, mit Ferenc Snétberger am 10. November einen der bedeutenden Gitarristen der internationalen Jazzszene in der Schlosskirche hautnah erleben zu können. „In seiner Spielweise und seinem Tonfall sind zahlreiche musikalische Elemente zu etwas Neuem, eigenem zusammengeschmolzen, einem unverkennbar persönlichen, verblüffend dichten Stil. Snétberger hat die Virtuosität der schwebenden Gesten entdeckt. Er spielt Unerhörtes mit großer Gelassenheit. Souverän und fragil zugleich“ Hans-Jürgen Schaal, Jazzthetik 7/8-2017

Als kleiner Vorgeschmack auf seine Gitarrenkunst hier ein Video eines Soloauftritts beim GLB Sound – Jazz Festival in Italien.

Ferenc Snétberger ist auch Gründer des Snétberger Musik Talent Centers, einer internationalen Musikschule in Ungarn für sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche, überwiegend der Minderheit der Sinti und Roma angehörig, die 2011 eröffnet wurde. Mit Studentinnen und Studenten seiner Schule hat er gerade erst im April eine Tournée in Spanien absolviert. Im Film von Ida Benkert Holtet über das Projekt erzählt Snétberger, wie er – selbst aus ärmsten Verhältnissen stammend – als eines von sieben Kindern darum kämpfen musste, die Gitarre des Vaters spielen zu dürfen, um dann nach einem klassischen Studium eine internationale Karriere zu starten.

Jasper van´t Hof spielt „Flowers Allover“ neu ein.

Nachdem Jasper van´t Hof gerade erst in New York die Aufnahmen für sein neues Trio-Album beendet hatte, spielte er am Sonntag, 16. Juni 2019 im Kunstmuseum Bochum sein legendäres Album „Flowers Allover“ aus dem Jahr 1976 live neu für eine weitere weltweite Albumveröffentlichung ein. Schon im vergangenen Jahr gab van´t Hof im ausverkauften Kunstmuseum ein umjubeltes Konzert.

„Flowers Allover“ gehört zu jenen typischen Klavier-Soloaufnahmen aus der Mitte der 70er Jahre, man denkt unwillkürlich an Chick Coreas zweiteilige „Piano Improvisations“ oder Keith Jarretts „Köln Konzert“. Van´t Hofs „Flowers Allover“ wurde seinerzeit auf dem Schwarzwälder MPS Label veröffentlicht.

Wenn ein Musiker nach reichlich 40 Jahren eines seiner erfolgreichsten Alben nochmals einspielt, ist das ein Vorhaben ungewöhnlich und zudem durchaus ein Risiko. Für van’t Hof ist die Neueinspielung nichts, was er aus dem Ärmel schütteln würde. Tatsächlich hat sich der Künstler in den letzten Wochen und Monaten akribisch mit seiner historischen Komposition auseinandergesetzt – seine Spieltechnik hat sich in 40 Jahren ebenso verändert wie die konzeptionelle Handhabung des musikalischen Stoffes. Wie werden die Stücke von einst nun im 21. Jahrhundert klingen? Vom LP-Auftakt mit „The Conductor“, das eine vielstimmige Eröffnungslinie mit einem pulsierenden Riff und blitzschnellen Läufen verschmilzt, über „La Truite Plays Back“ mit seinem Satie-Feeling, bis zur schönen Ballade „Transitory-Variation“, die das Album beschliesst.

Man darf gespannt sein, ob van´t Hof bei seinem Programm in der Schlosskirche Diersfordt am 13. Oktober dem Publikum einige der neuen Interpretationen vorstellen wird.

(Text unter Verwendung eines Artikels der WAZ vom 11. Juni von Jürgen Boebers-Süßmann)

The Conductor“


Vincent Peirani im Portrait bei rbb

Ende Juni geht Vincent Peirani mit seinem neuen Projekt „Night Walker“ auf Tournée in den USA. Wir freuen uns auf sein Solokonzert in der Schlosskirche am 22. September. Vor seinem Auftritt Ende Mai in der Berliner Philharmonie hat rbb-Fernsehen ein kurzes Porträt über den Musiker gedreht, in dem Peirani auch über seine Krebserkrankung in der Jugend spricht und welche Kraft ihm die Musik beim Kampf gegen die Erkrankung gab. „Für mich ist die Musik lebenswichtig. Ich brauche die Musik, um zu leben.“

Video:
https://www.rbb-online.de/…/05/portrait-vincent-peirani.html



Jasper van´t Hof erhält Preis für sein Lebenswerk.

Am 6. Dezember des letzten Jahres erhielt der Pianist und Komponist Jasper van’t Hof den Buma Boy Edgar Prize, den wichtigsten Preis in den Niederlanden auf dem Gebiet des Jazz und der improvisierten Musik. Der begehrte Preis, eine Plastik von Jan Wolkers, wurde ihm von Schlagzeuger Pierre Courbois in einem völlig ausverkauften Bimhuis anlässlich eines von van’t Hof selbst zusammengestellten Konzertabends überreicht. Aktuell befindet sich van´t Hof auf der Buma Boy Edgar Prize Tour, bei der er in verschiedenen Besetzungen auf über 20 niederländischen Konzertbühnen spielt. Wir freuen uns, dass er für sein Solokonzert am 10. Oktober einen Abstecher in die Schlosskirche nach Dierfordt macht.
„…..Bei seinen Solorecitals erkundet van´t Hof die ganze Bandbreite des Flügels und kreiert ein weites Spektrum an Emotionen. Er nimmt die Zuhörer mit auf eine Reise voller Überraschung. Er spielt das Instrument wie kaum ein anderer. Es wirkt, als ob eine komplette Band agierte. Er startet einen Groove, hält diesen Groove, und dann, als sei er eine andere Person, begibt er sich in eine komplexe Improvisation. Sein Spiel ist voller Leidenschaft und bleibt doch souverän und gelassen. Und was seinen Sound betrifft: niemals stumpf, es ist immer der helle, klare Pianoklang mit allen, wirklich allen dynamischen Möglichkeiten, die das Instrument bietet. Da ist Bartók, Ellington, Cage, Stravinsky, Satie, Jazz, Blues, aber vor allem ist da Jasper van´t Hof, der wundervolle, überraschende Japer van´t Hof.“ (Hein van den Geyn in den Linernotes zur CD: Jasper van´t Hof „AT THE CONCERTGEBOUW – SOLO“)

Im Interview mit der Sängerin und Moderatorin Giovanca blickt der sympathische Musiker auf wichtige musikalische Einflüsse in seinem Leben zurück. Das Gespräch dürfte auch in niederländischer Sprache verständlich sein.



Programmänderung

Liebe Musikfreundin, lieber Musikfreund,
Zsófia Boros hat uns leider mitgeteilt, dass sie ihr Konzert aus zwingenden persönlichen Gründen absagen muss. Wir bedauern das sehr und hoffen, die wundervolle Künstlerin in einem der nächsten Jahre in der Schlosskirche begrüßen zu können. Mit dem ebenfalls aus Ungarn stammenden Ferenc Snétberger können wir Ihnen stattdessen am 10. November einen der großen europäischen Gitarristen präsentieren. Snétberger wurde 1957 in Nordungarn als jüngster Sohn einer Musikerfamilie geboren. Er studierte klassische Musik und Jazzgitarre,
sein Repertoire ist inspiriert von der Roma-Tradition seiner Heimat, der brasilianischen Musik und dem Flamenco ebenso wie von der klassischen Gitarre und dem Jazz. Er hat zahlreiche Alben veröffentlicht, seine Konzertreisen führten ihn durch ganz Europa, Japan, Korea, Indien, Vietnam und die USA.


Acoustics folgen auf Sommerton in Wesel Diersfordt.

(NRZ, Susanne Zimmermann. 11.5.19)
Wesel. Wilfried Schaus-Sahm und seine Mitstreiter machen weiter: Drei Konzerte der Extraklasse schließen an Sommerton auf Schloss Diersfordt an

Sommerton, das ungewöhnliche Festival am Schloss Diersfordt, ist im vergangenen Jahr an seinem eigenen Erfolg zu Grunde gegangen. Zu groß wurde der Aufwand, als dass er ehrenamtlich noch zu stemmen gewesen wäre. Dennoch: Die Organisatoren Winfried Schaus-Sahm und Volker Pypetz vom Verein Kultur Netzwerk Diersfordt Wesel können nicht von der feinen Jazzmusik der Spitzenklasse lassen: Acoustics ist aus der Taufe gehoben. Drei Konzerte in der Schlosskirche Diersfordt, drei außergewöhnliche Solisten – sehr exklusiv und intim unter dem Titel „The Art of Solo“.

Spitzenmusiker ganz nah
Da wäre Vincent Peirani, Franzose und ein Musiker, der das betuliche Akkordeon – ja, wirklich, er spielt Quetschkommode – in ein furioses Instrument verwandelt, mal Percussion, mal Orgel, mal Klavier darauf spielt. Ganz leise oder überschäumend temperamentvoll spielt er Klassik, Jazz, Pop oder von allem ein bisschen. Dieser Tage spielt er in der Berliner Philharmonie vor 1600 Menschen – am 22. September in der kleinen Diersfordter Kirche mit der wunderbaren Akustik vor 120. „Bei uns spielt die Champions League der Musiker ihres Genres“, schwärmt Pypetz, dem die Vorfreude anzumerken ist. Das Besondere: Egal, welchen Platz man in der Kirche bekommen hat – sie sind nicht zu reservieren – so nah wie hier wird man Musikern dieser Klasse nur sehr selten kommen.

Jasper van’t Hof, niederländisches Jazz-Urgestein
Weiter geht’s mit Acoustics am 13. Oktober, wenn Jasper van’t Hof, Pianist und Jazz-Urgestein aus den Niederlanden, in die Schlosskirche kommt. Van’t Hof (72) hat in seiner langen Musikerkarriere verschiedene Strömungen des Jazz angestoßen, mit den unterschiedlichesten Bands gespielt und afrikanische Musiker mit der europäischen Jazzszene zusammen­gebracht. Sein Ethno-Fusion-Projekt Pili Pili war eines der erfolgreichen Ergebnisse dieser Arbeit. Jasper van’t Hof hat im Dezember den Buma Boy Edgar-Preis erhalten, die höchsten Meriten, die in den Niederlanden mit Jazz und Improvisation zu erwerben sind. Winfried Schaus-Sahm kennt van’t Hof seit 30 Jahren und ist begeistert von ihm und seiner Musik.

Finale mit Gitarrenvirtuosin Zsófia Boros
Zartere Töne erklingen beim dritten und letzten Acoustics-Konzert am 10. November, wenn die ungarische Gitarrenvirtuosin Zsófia Boros in die Saiten greift, sanft und intensiv, mal leidenschaftlich und immer im engen Kontakt mit ihrem Publikum.

Acoustics soll ein Auftakt sein – die Organisatoren möchten gern in den weiter machen. Das Format kommt ohne Sponsoren nicht aus. Die evangelische Kirchengemeinde unterstützt, indem sie die Kirche zur Verfügung stellt. Jochen Krause vom Presbyterium meint: „Wir treten in große Fußstapfen, aber ich bin zuversichtlich, dass es uns gelingen wird, eine kleine, feine Konzertreihe zu etablieren.“

Der Vorverkauf hat begonnen
Die Konzerte beginnen jeweils um 15 Uhr in der Schlosskirche Diersfordt. Karten kosten 25 Euro, es gibt eine limitierte Anzahl von Pässen für alle drei Konzerte (65 Euro).
Kartenverkauf: ev. Gemeindebüro in Wesel Flüren (Marsstraße 1), Buchhandlung Korn Wesel (Brückstraße 13),Wesel Marketing (Großer Markt 9), Konzertkasse Lange in Duisburg (Kuhstraße 14).

Vincent Peirani wollte eigentlich Schlagzeuger werden – es wurde auf Wunsch des Vaters das Schifferklavier. Was der Franzose der Quetschkommode entlockt, verblüfft die Fachwelt und füllt die Konzertsäle. Foto:pr


Auszeichnung für Vincent Peirani

Vincent Peirani wurde von der führenden französischen Fachzeitschrift „Jazzmagazin“ zum Musiker des Jahres gewählt.